Planetensiegel
Im Urbeginne war das Wort…“PLANETENSIEGEL“
was mich faszinierte, dem ich nachgegangen bin. Ich spürte, dass ich die gedankliche Auseinandersetzung mit der Zeit unzureichend fand und wollte dieses Noema/Melodie/Thema noch mehr bewegen.
In ihm war das Leben…
dem bin ich nachgegangen und habe die Planeten über ein Jahr eurythmisch bewegt. Dazu habe ich einen besonderen Siebenstern, auch als Zeichen der Sonnenintelligenz von R. Steiner benannt, als Form verwendet. Es war bereichernd und es brachte mich weiter, trotzdem wollte ich noch tiefer einsteigen… so führte mich mein Weg zu den Planeten-Siegeln in Vignettenform und deren Farben nach R. Steiner.
Und das Leben war das Licht der Menschen…
so fing ich an dem jeweiligen Wochentag das entsprechenden Siegel des Tages zu malen bzw. zu zeichnen. Aus dieser fast meditativen Tätigkeit heraus kam wie von alleine die Idee der Begegnungen und Beziehungen der verschiedenen Planetenformen zueinander und deren Metamorphosen.
Da ich auch den Nachthimmel schon immer gerne beobachtete, fiel mir auf, dass sich auch am Himmel verschiedenste Konstellationen ergeben, wenn sich bestimmte Planeten in verschiedenen Tierkreiszeichen begegnen, in Beziehungen zu einander gehen, was z.B. auch im Horoskop eines Menschen gedeutet wird. Dieser Idee der Begegnungen bin ich gefolgt und so entstanden in einer Zeit von etwa einem Venusjahr zu den schon vorhandenen reinen sieben Planetensiegeln (Saturn, Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus) 120 weitere unterschiedliche Kombinationen.
Und das Licht scheint in die Finsternis, aber die Finsternis hatte es (noch) nicht begriffen…
vielleicht ist es der Anfang des Begreifens des Lichtes, in dem man bei den Farben und Formen beginnt, die zu dem Lichte, zu dem Leben, zu dem Logos, zu dem Urbeginne, zu dem Ursprung führen können?
Nun habe ich das Gefühl, eine Art von Ahnung, dass ich ein neues Alphabet kennenlernen durfte, aber das Lesen lernen in der Sternen/Himmelsschrift steht noch an. Das Leben enthält noch so viele Geheimnisse, die von uns Menschen gelüftet und enträtselt werden wollen!
Ich wünsche Euch viel Freude beim Betrachten und denkt bitte daran: es sind Kräfte in diesen Bildern verborgen, die unsere Welt erschaffen und gestalten. Begegnet man Ihnen mit Andacht und Hingabe, können sie einem helfen hinter den Schleier, der die Weltenschöpfung vor unseren gewöhnlichen Augen verbirgt, etwas zu lüften.
Wer lernt, diese Kräfte in ihrer Fülle und in ihrem inneren Leben zu empfinden, der lernt die umfassenden Gesetze alles Seins zu fühlen. (frei nach Steiner)
Vielleicht hilft es uns auch, die Kraft unserer Erinnerung zu steigern, die wir möglichst irgendwann in fernerer Zukunft bis zu dem Urbeginne auszudehnen vermögen? (Mimesis der Erinnerung)
„Und die Finsternis so, wie sie gegenwärtig ist, möge begreifen das Licht der göttlich gewordenen Erinnerung“
(R. Steiner aus Vorstufen zum Mysterium von Golgatha)
Die Planetensiegel können eine besondere Wichtigkeit bekommen für denjenigen, der sie gerne gründlich studieren möchte. Rudolf Steiner hat oft die Tatsache so ausgedrückt, dass in Zukunft die Kenntnis nicht mehr nur intellektuell sein kann, sondern bewusst künstlerisch ausgebildet werden soll. Das Denken benötigt die Annäherung an das Lebendige, um selbst lebendig zu werden und um das Leben zu denken. (Maurice Le Guerannic – Planetensiegel Rudolf Steiners)
Wenn sie in solche Formen eintauchen, so entdecken sie dort etwas, das im Gefühl seine Ordnung hat wie niemals etwas Anderes in der Gefühlswelt sich einordnen könnte und das in ihnen annähernd eine Idee der spirituellen Musik in der Harmonie der Planetensphären weckt. (Das Goetheanum, Baublätter 2)
Es würde mich freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen/Erlebnisse mit den Siegeln und deren Metamorphosen mit mir teilen würdet.
Poetik Aristoteles: Die kreative Kraft der Mimesis…. Das nachgeahmte entsteht gleichsam erst im Akt der Nachahmung selbst. Offenbarung- Enthüllen der göttlichen Wahrheit, Nachahmung der ewigen Ideen.
Die Anfänge
Ursprung in der Anthroposophie
1907, zwischen Samstag, dem 18. Mai und Dienstag, dem 21. Mai, fand in München in den Kaimsälen, Türkentraße 8, ein Kongress der Föderation europäischer Sektionen der Theosophischen Gesellschaft statt. Der Raum war nach Angaben und Entwürfen Rudolf Steiners ausgestaltet. In dem mit rotem Stoff ausgeschlagenen Kongresssaal waren zum ersten mal die Kapitell-Motive auf Brettern gemalt der sieben Säulen zu sehen, die später, aus verschiedenen Hölzern geschnitzt, das größere der beiden hohen Kuppelgewölbe des ersten Goetheanumbaus getragen haben. Für den Kongress wurde Programmheft herausgegeben, in dem fünf der insgesamt sieben Entwürfe der sogenannten Planetensiegel von Rudolf Steiners veröffentlicht wurden. Die sieben Siegel sind künstlerisch-grafische Bilder der Weltentwicklung, wie sie Rudolf Steiner in seiner Schrift „Die Geheimwissenschaft im Umriss“ dargestellt hat.
Rudolf Steiner schrieb dazu: „Es sind die in Vignettenform umgesetzten Motive der ersten fünf der sieben Säulenkapitäle. Auch in diesen fünf Zeichnungen ist etwas von dem gegeben, was man ‚okkulte Schrift‘ nennt. Wer sich mit ganzer Seele in die Linienformen und Figuren einlebt, dem wird etwas von dem innerlich aufleuchten, was man als die für die Erkenntnis wichtigen Zustände (Saturn, Sonnen-, Mond-, Mars- und Merkurzustand) bezeichnet.“
Zu diesen fünf Planetensiegeln hat Rudolf Steiner, entsprechend der Siebenzahl der Kapitäle, noch zwei weitere Motive hinzugefügt: die Siegel für den Jupiter- und Venuszustand der kosmischen Entwicklung. In dem 1911 für die Pflege der Geisteswissenschaft in Stuttgart Landhausstraße 70 erbauten Haus waren diese Zeichen in Gold auf dunkelblauem Grund gemalt. Jedes Zeichen war dort noch von einem auf die Spitze gestellten Sechseck umschlossen.